Corona-Folgen: Klingbeil spricht mit Schaustellern

Während seiner „Tour der Ideen“ hat sich der Bundestagsabgeordnete Lars Klingbeil mit Schaustellerinnen und Schaustellern aus der Region zu seinem Gespräch in Walsrode getroffen. Themen waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Hilfen der Politik sowie der weitere Umgang mit der schwierigen Situation.

Die Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Schaustellerinnen und Schausteller enorm getroffen. Die Verbote für Volksfeste, Kirmesveranstaltungen, Spezialmärkte, Festivals und Straßenmärkte aufgrund der Corona-Verordnungen reduzieren ihre Einnahmen massiv. Lars Klingbeil kam deshalb nun kürzlich mit Schaustellerinnen und Schaustellern aus der Region sowie mit Vertreterinnen und Vertretern überregionaler Schaustellerverbände in Walsrode zusammen, um zuzuhören und zu erfahren, wie ihre Lage ist und was sie sich von der Politik erhoffen. An dem Gespräch nahmen auch Walsrodes Bürgermeisterin Helma Spöring, der Landrat des Heidekreises, Manfred Ostermann, sowie der SPD-Kreistagsabgeordnete Hans-Henning Meyer teil.

Die Soforthilfe durch die Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) habe den Schaustellerinnen und Schaustellern in ihrer Corona bedingt existenzbedrohenden Lage geholfen, so die Meinung vor Ort. Anpassungen forderten sie von Klingbeil hingegen bei den Überbrückungshilfen und sie plädierten für einen Unternehmerlohn, um die laufenden Lebenshaltungskosten abzudecken. Lars Klingbeil will dies nun mit den Fachpolitikerinnen und -politikern seiner Fraktion besprechen. Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf den vereinfachten Zugang zur Grundsicherung: SPD, CDU und CSU hätten Ende August im Koalitionsausschuss beschlossen, dass der vereinfachte Zugang zur Grundsicherung erneut verlängert werde – bis zum Jahresende. „Der Sozialstaat ist zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Und zwar so unkompliziert wie möglich“, so der SPD-Politiker. Es entfalle etwa eine umfassende Vermögensprüfung. „Ich kann verstehen, dass man den Weg zur Verwaltung vor Ort scheut, aber die Grundsicherung ist eben dazu da, in Notlagen Lebenshaltungskosten zu tragen.“ Ihm sei aber klar, dass über weitere Unterstützungen diskutiert werden müsse.

Anpassungsbedarf sehen die Schaustellerinnen und Schausteller bei den unterschiedlichen Regelungen in verschiedenen Bundesländern beziehungsweise teilweise auch in verschiedenen Kommunen innerhalb eines Landes. Größere Märkte, an denen die Schausteller beteiligt wären, entfallen, während Freizeitparks mit entsprechenden Hygienekonzepten öffnen können. Auch die Schausteller würden Hygienekonzepte aufstellen, um Veranstaltungen im Freien durchführen zu können, ließen sie Klingbeil wissen. Lars Klingbeil kündigte an, Konzepte aus anderen Bundesländern mit den zuständigen niedersächsischen Landespolitikerinnen und -politikern zu diskutieren. Dabei soll es dann um die Frage gehen, ob es die Möglichkeiten für entsprechende Veranstaltungen im Freien auch in Niedersachsen geben könne.