„Der kontinuierliche Austausch mit den Menschen und Unternehmen vor Ort ist ein wichtiger Baustein meiner politischen Arbeit“, machte Klingbeil deutlich. Das 1906 gegründete Scheeßeler Traditionsunternehmen entwickelt Schneide- und Wickelmaschinen, die weltweit zum Einsatz kommen. Vor Ort in Scheeßel arbeiten etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter daran, dass Maschinen konstruiert werden, die unter anderem Sicherheitsstreifen auf Geldscheinen, Klettverschlüsse von Windeln oder Grundstoffe für den Flugzeugbau schneiden und wickeln. „Jede unserer Maschinen ist eine Sonderanfertigung, die in Absprache mit den Kunden produziert wird. Bei der Herstellung von Klettverschlüssen sind wir Marktführer “, erklärte Hermann Wagner, der seit mehr als 30 Jahren für die Adolf Müller GmbH und Co. KG Maschinenfabrik tätig ist.
Klingbeil: „Konkrete Hilfe vor Ort“
Problematisch sei es für das Unternehmen derzeit in China, da mehrere Monteurinnen und Monteure aktuell nicht in das Land einreisen können, um bereits transportierte Maschinen aufzubauen. Dies führe zu einem Auftragsstau und einem Verlust, den das Unternehmen spüre, erläuterte Wagner. Immerhin seien etwa 15 Prozent der Aufträge des Exportgeschäfts China zuzuordnen. Klingbeil kündigte daraufhin an, die Problematik bei einem Treffen mit dem chinesischen Botschafter ansprechen zu wollen.
Bislang hätte das Unternehmen zwar keine Kurzarbeit beantragen müssen, eine finanzielle Hilfe, um die verschobenen Aufträge abzufedern, habe man aber in Anspruch genommen, erzählten Katharina Kampf und Wagner. „Für mich ist es wichtig zu sehen, dass unsere beschlossenen Hilfen auch in unserer Region ankommen und eine konkrete Unterstützung vor Ort sind“, machte Klingbeil deutlich. Auch die Arbeitsabläufe innerhalb des Unternehmens haben sich durch die Corona-Pandemie geändert. Neben den geltenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen werden fertiggestellte Maschinen inzwischen per Video in der Werkshalle abgenommen. Die Corona-Pandemie zeige also auch, welche Vorteile ein digitalisierter Berufsalltag mit sich bringen könne, waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig.

Generationswechsel und Fachkräftemangel
Für Katharina Kampf ist der Generationswechsel innerhalb des Unternehmens eine zentrale Aufgabe der nächsten Monate und Jahre. Ein Wissenstransfer und das Anwerben neuer Nachwuchskräfte seien die Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft des Maschinenbauunternehmens. Momentan sei es schwierig, Auszubildende für ihr Unternehmen zu gewinnen, erläuterte Kampf. Marc Ostrowski von der SPD-Scheeßel wies in diesem Kontext auf die Möglichkeit hin, dass Soldatinnen und Soldaten, die ihren Dienst beenden, für mögliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze angeworben werden könnten. Zum Abschluss des Besuches vereinbarte Klingbeil mit Kampf und Wagner, weiterhin in Kontakt zu bleiben und bot an, sich bei möglichen Problemen an ihn wenden zu können.